Tesla, ein unbequemer Weckruf für Deutschland. Alle Mann an Deck!

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If you’re a normal reader confused by the German headline and German text below, what’s going on here is that our article “Tesla, An Uncomfortable Wake-Up Call For Germany. All Hands On Deck!” was very popular but we figured it would be more powerful and helpful if written in German, so here is the German version.

Als deutscher Ingenieur bin mehr als jemals zuvor über die Fähigkeit unser Auto Industrie zu überleben und zu gedeihen besorgt. Ich schreibe dies als eine Person, die sein Land, die Menschen und mein schnelles deutsches Auto liebt, ein wahres Meisterstück der Technologie.

Ihre Annahme, lieber Leser, ist richtig, ich spreche hier über Tesla als existentielle Bedrohung für die deutsche Automobilindustrie und warum diese real und mit Fakten belegt ist.

Mit 103.020 verkauften Tesla Fahrzeugen im Jahr 2017, etwa 1% der ausgelieferten 10 Millionen von VW, ist genau jetzt der Moment, wo Sie lieber Leser mich eine Person nennen werden, die den Kontakt zur Realität verloren hat. Erlauben Sie mir, mich zu erklären, investieren Sie ein paar Minuten und bilden Sie sich danach ein Urteil.

Veränderung ist die einzig wahre Konstante im Leben und ich glaube, dass diese Aussage auch für Technologie gültig ist. Der Trend dieser Veränderung kann in harten, unumstößlichen Fakten wie Verkaufszahlen und Profitabilität betrachtet werden. Vergleicht man als Autohersteller seine Zahlen und deren Trends mit Anderen, erhalten sie ein solides Verständnis ihrer gesamten Fähigkeit zur Innovation, Produktion und Lieferung.

Der Wechsel vom Verbrennungsmotor zum elektrischen Antrieb erfolgt seit Jahren und er passiert schnell und ohne Gnade. Diese Verschiebung passiert nicht in der fernen Zukunft oder nur an einigen Orten oder nur für eine Untergruppe von Verbrauchern, sondern sie geschieht hier und heute zwischen uns, in allen Käufergruppen, Ländern und Altersgruppen.

Die Geschichte hat gezeigt, dass Unternehmen ohne wettbewerbsfähige Produkte entweder schrumpfen, gekauft werden oder vollständig verschwinden. So war es in der Vergangenheit und wir haben keinen Grund zu glauben, dass dies in der Zukunft anders sein wird. Einige Unternehmen haben sich neu erfinden können, aber deren Beispiele sind selten und es war immer ein harter, unterschätzter und herausfordernder Weg, der typischerweise durch eine Nahtoderfahrung ausgelöst wurde.

Spätestens in diesem Teil meines Artikels nennen Sie als kritischer Leser meine Aussagen vermutlich als von Angst oder Emotionen getrieben, und ohne Fakten, die sie stützen. Es ist wahr, die Diskussion über Tesla wird in diesen Tagen von Emotionen geprägt und nicht von Meinungen und Fakten, die, wie wir alle wissen, es heutzutage schwer haben, gehört zu werden. Emotionen neigen dazu, Emotionen zu erzeugen und sind normalerweise nicht hilfreich, um die Wahrheit zu finden.

Vielleicht möchten Sie an dieser Stelle mich auf all die Schlagzeilen aufmerksam machen, die sie vor kurzem gesehen und gelesen haben, über Tesla, das bald Bankrott geht, Geld verbrennt, Probleme bei Produktion und Qualität hat und einen sprunghaften CEO mit merkwürdigem Verhalten.

Sie werden wahrscheinlich über die finanzielle Stabilität und den fast unbegrenzte Ressourcen der großen Autohersteller von Verbrennungsmotoren sprechen, ihren fast unbegrenzten Produktionsfähigkeiten und all der Elektromodelle, die entweder angekündigt wurden oder bereits vorgestellt sind oder in naher Zukunft sein werden.

Sie werden vielleicht auch CEOs zitieren, die sagen, dass es in einem Elektroauto nichts gibt, was sie heute nicht herstellen können, dass Lithiumbatterien noch nicht für ein profitables Geschäft bereit sind, Elektrofahrzeuge einen größeren CO2-Fußabdruck haben und mit dem Diesel noch viel Innovation möglich sind, die mangelnde Nachfrage nach Elektrofahrzeugen real ist und die Versorgung mit Lithium oder Kobalt Ressourcen nicht ausreichend ist.

All das sind faire Punkte, die ernst genommen werden müssen, und viele Leser nennen sie gerechtfertigt und hinterfragen die Fähigkeit von Tesla zu überleben. Einige definieren Tesla als einen Betrug, andere sagen, dass nur Ford, ein Autohersteller gegründet 1903, als Start-up überlebt hat, der die Massenproduktion des berühmten Modell T, 1913 begann und das die Liste der gescheiterten Anderen in den letzten 115 Jahren sehr lang ist.

Als letztes ist ein oft wiederholtes Argument, dass alle etablierten Autohersteller leicht Elektroautos in Massen produzieren könnten, da es dabei nichts gibt, was man einen Vorteil oder Wettbewerbshindernis nennen könnte.

All das hört sich sehr vernünftig an, aber ich frage mich, wenn das alles stimmt, warum kein einziger deutscher Autohersteller mit all seinen technischen Möglichkeiten und Milliarden an jährlichen Gewinnen, ein einziges Auto auf die Straße bringt, das mit einem Model X, S oder 3 von Tesla konkurrieren kann?!

Die Leute sagten mir, das ist deshalb so, weil sie es nicht wollen, da die Gewinne mit ihren Verbrennern gemacht werden und sie mit jedem Elektroauto Gewinn verlieren. Ich verstehe das und glaube, dass diese Strategie sehr viel Sinn macht, allerdings erzeugt sie eine neue Frage.

Wenn dies die intelligente, geheime Strategie des CEOs von zum Beispiel BMW ist, um Gewinne zu maximieren, wie konnte er es dann zulassen, dass Tesla im Luxus-Premium-Segment mehr Top-Modelle verkauft und sie mehr Modelle 3 verkaufen als all ihre PKWs in den USA zusammen? Dieselbe Frage gilt auch für die Vorstandsvorsitzenden von Daimler, Audi oder Porsche.

Das Argument, dass die deutschen Autohersteller ein Auto auf die Straße bringen werden, das mithalten kann oder besser ist als ein Tesla, war eine valide Meinung bis zu dem Zeitpunkt, als Tesla in Einheiten und Umsatz mehr verkaufte, als alle ihre PKWs zusammen. Um ihren Marktanteil zu sichern, hätten sie sonst eine Massenproduktion für ein überlegenes Elektrofahrzeug gestartet, um zum Beispiel mit dem Modell 3 zu konkurrieren. Das taten sie aber nicht. Die Zahlen in der obigen Grafik sind keine Meinungen oder Emotionen, sie sind Fakten, die beweisen, dass Tesla jedem anderen Autohersteller in Deutschland weit voraus ist.

Es ist an der Zeit, sich der unangenehmen Wahrheit zu stellen, dass die deutschen Automobilhersteller heute kein einziges Auto haben, sei es ein Verbrenner oder ein Elektroauto, in der Produktion oder in der Entwicklung, das mit dem Modell 3 konkurrieren kann.

Wenn sie ein solches Auto haben, dann hätten wir es schon längst gesehen, entweder in der Produktion oder als Konzeptversion. Der Verlust von Marktanteil, Umsatz und Gewinn bei Daimler, BMW, Audi, VW und Porsche, den diese in den USA heute erleiden, ist eine beispiellose Erniedrigung der Premium-Automobilindustrie und deren Innovation und Produktion in Deutschland. Wir haben keinen Grund zu glauben, dass das, was in den USA bereits passiert ist, in naher Zukunft in Europa und Asien nicht in gleichem Umfang passieren wird. In der Tat ist es in Europa bereits im Premium-Segment passiert, wo Tesla alle Konkurrenten überholt hat.

Noch besorgniserregender ist, dass die Konzeptautos und -modelle, die für die Zukunft vorgestellt wurden, nicht einmal Spezifikationen wie zum Beispiel Reichweite mit einer einzigen Ladung, globale Ladeinfrastruktur in Anzahl der Ladestationen oder Effizienz in Km/ kwh haben, die es ihnen ermöglichen, mit den seit 2012 ausgelieferten Tesla Fahrzeugen zu konkurrieren. Die meisten von ihnen sind nicht auf Augenhöhe und keiner ist voraus.

Wir können fairerweise davon ausgehen, dass Tesla wie auch in der Vergangenheit kontinuierlich Innovationen einführen wird. Wenn die bestehenden Modelle 3, X und S bereits heute in den Spezifikationen voraus sind und die zukünftigen und vorgestellten Elektrofahrzeuge der deutschen Automobilindustrie heute nicht auf Augenhöhe sind, wer wird Ihrer Meinung nach dann die Branche in etwa 5 bis 10 Jahren anführen?

Wer wird den größten Teil der Gewinne ernten? Das Unternehmen, das die gesamte Wertschöpfungskette von der Batterieherstellung bis zur Kundenlieferung abdeckt oder das Unternehmen, das einen Elektromotor und eine gekaufte Batterie in die nahezu unveränderte Struktur der bestehenden Verbrenner einbaut, diese durch Autohäuser, die dabei keine Dienstleistungen oder Wartung mehr erhalten, verkauft und dabei einen Malus für jeden Elektrofahrzeugverkauf erhält? Ein Beispiel dafür ist Daimler.

Auch die für die Zukunft in 2020 oder 2025 angekündigten Modelle von BMW, Daimler, Porsche, VW und Audi sind, wenn wir ihren offiziellen Aussagen vertrauen dürfen, nicht darauf ausgelegt, besser konstruiert zu sein, als ein Tesla es heute ist. Wenn das der Fall ist, dann ist die unbestreitbare Wahrheit die, dass die deutschen Autohersteller nicht wissen, wie man ein Auto wie Tesla baut. Das gilt für die Vergangenheit, die Gegenwart und mit allen Informationen, die wir heute haben, auch für die Zukunft. Zurzeit konkurrieren die oft genannten deutschen Wettbewerber mit der Vergangenheit von Tesla.

Verkaufs- und Lieferzahlen sind der gesunde Ausdruck der Verbraucher, sie sind ihre Sichtweise, ein Zeugnis des Vertrauens in ihre zweitgrößte Investition im Leben. Fahrzeugspezifikationen mit all den komplexen zu betrachtenden wichtigen Details können in dieser Analyse unberücksichtigt bleiben, denn am Ende zählt nur das, wofür der Konsument mit seinem hart verdienten Geld abstimmt.

Der Verbraucher hat uns schon oft gezeigt, dass er immer Recht hat und niemals falsch liegt. Daher schlage ich vor, heute die offiziellen Liefer- und Produktionszahlen von Tesla im Vergleich zur Konkurrenz zu betrachten und festzustellen, ob meine Besorgnis über die deutsche Autoindustrie berechtigt ist oder nur meine private Paranoia.

Tesla Model 3 = #1 Best Selling Car In The US (In Revenue)

Tesla Model S Retains Europe’s Top-Selling Large Luxury Car Title

Tesla Sales Higher Than Acura, Audi, BMW Car, Infiniti, Jaguar, Lexus Car, & Mercedes Car Sales In USA (September Sales)

Elektroautos haben eine beispiellose Wachstumsrate und alle deutschen Autohersteller haben heute kein einziges Elektroauto bei den Händlern stehen, das gegen Tesla´s Model S, Model X oder Model 3 in Wettbewerb treten kann. Die veröffentlichten Verkaufszahlen belegen den Erfolg von Tesla gegenüber der deutschen Konkurrenz. Das ist die von Fakten unterstützte Wahrheit am heutigen Tag.

Da Tesla heute nur in Nordamerika und nicht in Europa und China sein Massenmarkt-Modell 3 liefert, können wir eine ähnliche Erfolgsgeschichte dieses Autos innerhalb der gleichen Verbrauchergruppe erwarten. Dieser Erfolg findet statt, obwohl der Verkaufspreis derzeit bei durchschnittlich ca. 60.000 US-Dollar (51.400 €) liegt und das kostengünstige Modell mit einem Preisschild von nur 35.000 US-Dollar (30.000 €) voraussichtlich Anfang 2019 geliefert wird und dabei den deutschen Autoherstellern noch mehr Marktanteile abnehmen wird.

Während dieser Diskussion erwähnte ich noch nicht einmal den Roadster 2, den Langstreckenlastwagen, das Model Y und den Pick Up Truck, die aktuell von Tesla mit erstaunlichen bereits angekündigten Spezifikationen entwickelt werden und dabei ihre Wettbewerber mit Verbrennungsmotor, mit einer hohen Chance auf Erfolg, bei Umsatz und gesunder Marge deklassieren werden.

An diesem Punkt in einem Gespräch höre ich normalerweise viele Argumente, die für deutsche Autohersteller sprechen. Die Diskussionen beginnen mit dem CO2-Fußabdruck, Kobalt und Lithium, den seltenen Erden und dem CO2-Fußabdruck der Batterie neben anderen Punkten. All diese Argumente mögen richtig sein oder auch nicht, aber sie zählen offensichtlich nicht, denn selbst wenn sie wahr sind, hat der Verbraucher ja bereits mit seinem Kauf entschieden und abgestimmt. Ein Kauf, bei dem ich nur Autos von Tesla ganz oben in der Liste sehe und keine Autos von Audi, BMW, Daimler, Porsche oder VW als Topseller in der Rangliste. Am Ende des Tages ist der einzige Faktor, der hier zählt der, ob Sie den Verbraucher überzeugen konnten, für Ihr Auto zu zahlen und nichts anderes spielt eine Rolle.

Es ist egal, ob VW mehr Autos produziert, BMW den i3 und i8 im Verkauf hat und den iNext als Konzept Fahrzeug, das im Jahr 2021 eine Reichweite von bis zu 640 km haben soll. Es spielt keine Rolle, ob sich der eGolf in Norwegen gut verkauft und Audi in diesem Jahr mit der Auslieferung des e-tron beginnt und die Ladegeschwindigkeit von Taycan und e-tron schneller sein soll als ein Tesla.

Der einzige Faktor, der zählt, ist, ob die Verbraucher für ein deutsches Elektroauto oder eine andere Marke wie Tesla zahlen. Heute geben sie ihr hart verdientes Geld Tesla und es sieht nicht so aus, als würde sich dies in Zukunft ändern. Mit Elektroautos, die bisher in fast allen Aspekten gegenüber einem Tesla enttäuschen, stellt sich die Frage, warum sollte ein Konsument ein deutsches Elektroauto kaufen?

Zur Einordnung, es ist nicht wirklich eine Frage, ob e-tron, EQC, I.D. und der später veröffentlichte iNext Käufer finden werden. Sie werden es auf jeden Fall. Die wirklich wichtige Frage ist, wie sich diese Autos im Vergleich zu den Tesla Fahrzeugen in ihrem spezifischen Segment verkaufen werden und wie schnell und stark die Umsätze statt zu ihnen, zu Tesla fließen. Um diese Umwälzung zu überstehen, die wir alle heute erleben, müssen deutsche Autohersteller ihr Geschäft stabilisieren und so viele Käufer für ihre Elektrofahrzeuge gewinnen, wie sie für ihre Verbrenner hatten. Mit allen heute verfügbaren Informationen ist es nur fair zu prognostizieren, dass es einfach nicht realistisch ist zu glauben, dass dies auch geschehen wird.

Wenn wir uns die Statistik ansehen, stellen wir fest, dass der Autoverkauf in den USA seit etwa 20 Jahren seinen Höhepunkt im Jahr 2016 erreicht hat und seitdem konstant abnimmt, während die Elektroauto-Verkäufe von Jahr zu Jahr ansteigen. Mit mehr Elektrofahrzeugen, die Marktanteile gewinnen, was durch harte Zahlen nachgewiesen ist, passiert es ohne Zweifel: Fahrzeuge mit Verbrenner-Motoren werden Jahr für Jahr reduziert.

Dieser Trend kann nur dann gestoppt werden, wenn die Gesamtverkaufszahlen aller Fahrzeuge schneller wachsen als das Wachstum von Elektrofahrzeugen. Wenn Sie sich die jüngsten Wachstumsmeldungen von Elektrofahrzeugen in den USA anschauen, wie wahrscheinlich glauben Sie, dass dies auch so geschehen wird? Ich wage zu sagen, es ist nicht wahrscheinlich, wenn nicht sogar einfach unrealistisch.

Wir erleben, dass der Diesel-Skandal diesen Trend beschleunigt, unterstützt von Politikern, die in diesen Tagen Diesel-Autos, in einer Größenordnung von 1,3 Millionen Einheiten, aus großen Städten in Deutschland verbannen. VW hat bisher 25 Milliarden Euro Strafe bezahlt und weitere Zahlungen sind zu erwarten, wegen eines Abgasmessgeräts, das betrügerisch falsche Daten gemeldet hat und eines CEOs von Audi, der im Gefängnis sitzt, aber immer noch seine Position behält und weitere unerfreuliche Wahrheiten können in den nächsten Jahren erwartet werden. Die EU-Kommission hat am 18. September eine förmliche Untersuchung der Absprachen von BMW, Daimler und VW über saubere Emissionstechnologie eingeleitet. All das sind schlechte Nachrichten für die Kundenbindung. Im September sind die Autoverkäufe in Europa stark gestiegen, angetrieben durch hohe Rabatte, um ihr altes schmutziges Dieselauto gegen ein neues Auto einzutauschen, und dies wird die Gewinne weiter nach unten treiben. Dies wird zum Beispiel VW helfen, ein Rekordwachstum zu erreichen und sie werden sagen, dass ja alles gut ist. Es tut mir leid, aber ich muss Ihnen sagen, nichts ist gut.

All dies wirkt sich möglicherweise noch nicht einmal sehr negativ auf das Verbraucherverhalten aus, bis Sie diesem die Möglichkeit zur Wahl geben. Die Wahl zu haben macht den Unterschied und sie war vorher im Massenmarktsegment einfach nicht verfügbar. In diesem Segment verkauft sich das Basismodell 3 ohne eine Elektroalternative für den Verbraucher. Von nun an haben sie die Möglichkeit, sich für einen noch guten Verbrenner oder einen überlegenen Elektrowagen mit niedrigen Wartungskosten, noch niedrigeren Kosten pro Kilometer und niedrigeren Gesamtkosten zu entscheiden. Der US-Trend der verkauften Elektrofahrzeuge zeigt auf, dass, wenn ein Verbraucher die Wahl hat, Sie besser den besten Elektrowagen in Ihren Ausstellungsräumen haben oder zumindest in demselben Bereich mitspielen. Die Wahl macht den ganzen Unterschied.

Ich habe jedes existierende und zukünftige Elektrofahrzeug aus Deutschland, sowie alle Modelle von Tesla genau analysiert und muss eine weitere unangenehme Wahrheit vermitteln. Ab heute haben wir die Tesla Fahrzeuge mit den besten verfügbaren Spezifikationen und dann nach einem Abstand kommen erst alle anderen. Unternehmen mit stark nachgefragten Produkten mit Alleinstellungsmerkmalen können ihre Umsatz- und Gewinnquote wesentlich besser als ihre Verfolger optimieren. Heute erhöht Tesla den durchschnittlichen Verkaufspreis und die Marge ihres Modells 3, weil sie es können. Sie definieren ein neues Segment, das Käufer anzieht, die normalerweise nach billigeren Autos wie dem Toyota Camry oder dem VW Käfer suchen.

Für die absehbare Zukunft sind sie der einzige Hersteller von Elektrofahrzeugen mit einem neu definierten Segment und gewinnen jeden Monat mehr Stärke, zur Definition der Erwartungen und des Verhalten der Kunden. Dies ist der Fall, weil Tesla direkten Zugang zum Kunden hat. Ein sehr wertvolles Gut, das die Handelsbranche schon lange als entscheidenden Erfolgsfaktor definiert hat. Die deutsche Autoindustrie hat ein globales Händlernetz, das die Kundenbeziehung besitzt und keinen Anreiz hat, ein Elektroauto statt eines Verbrenners zu verkaufen. Sie werden Einnahmen verlieren, wenn sie es tun. Wenn das stimmt, warum sollten sie es dann?

Die deutsche Autoindustrie ist der wichtigste Industriezweig meines Landes und der Wohlstand und die soziale Stabilität hängen stark davon ab. Es ist eine so genannte Schlüsselindustrie, die ein Rückgrat für den Mittelstand ist, für den im Jahr 2017, 39 Millionen aller Beschäftigten in Deutschland arbeiteten. Zur Klarstellung, nicht alle von diesen arbeiten für die Autoindustrie, aber ein wichtiger Anteil tut es.

Seit 2012 verliere ich das Vertrauen daran, dass VW, Daimler, Audi, Porsche und BMW willens und technisch in der Lage sind, Elektrofahrzeuge auf den Markt zu bringen, um die erforderlichen Einnahmen und Gewinne zu sichern und ein wichtiger Akteur in dieser Branche zu bleiben. Ich habe mich selbst als Dummkopf bezeichnet,  zu glauben es besser zu wissen als die klugen Köpfe im gehobenen Management der Industrie, die wahrscheinlich eine der höchsten Reputationen in Deutschland hat. Im Nachhinein muss ich zugeben, dass ich leider weniger stark ein Dummkopf war, wie ich es erhofft hatte.

Als deutscher Ingenieur bin ich ein stolzes Mitglied einer Gruppe, die für ein Weltklasse Ingenieurwesen hoch anerkannt ist. Es ist ein Markenzeichen von Qualität wie der Stempel “Made in Germany”, der für die meisten Menschen Produkte kennzeichnet, die seit Generationen zuverlässig und mit erstaunlicher Präzision arbeiten. Menschen heben mit Anerkennung den Kopf, wenn Sie dies im Ausland erwähnen und das erste, was dann meist passiert, ist ein Gespräch über die Überlegenheit deutscher Autos.

Nur wenige Menschen wissen, dass die Marke “Made in Germany” vom Britischen Königreich 1887 initiiert und dazu genutzt wurde, die damalige Weltklasse der Englischen Maschinen als überlegen, gegenüber den importierten deutschen 2. Klasse Maschinen zu deklarieren. Der Ansatz, die 2. Klasse Maschinen aus Deutschland als schlechte Produkte zu kennzeichnen, hat sich im Laufe der Zeit gegen sie selbst gewandt.

Zusammen mit Qualitätsprodukten und kontinuierlichen Produktivitätssteigerungen wurde ein Wohlstandswachstum zusammen mit anderen Faktoren in ein kleines Land, mit geringen natürlichen Ressourcen initiiert und entwickelte sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts mit 46 Millionen Bürger in eines der anerkanntesten Länder der Welt. Dieses Land ist heute für erstklassige Automobiltechnik bekannt und verspricht ein außergewöhnliches Fahrerlebnis zu einem verdienten Premium-Preis.

In den letzten 10 Jahren habe ich begonnen, mir ernsthafte Sorgen um die Zukunft dieser unangefochtenen Position, der Zukunft der Automobilindustrie und damit einem Pfeiler des deutschen Wirtschaftsmodells zu machen. Freunde von mir, seien es Ingenieure oder nicht, nannten mich paranoid, aber heute, 10 Jahre nach meiner Behauptung, kann ich sagen, dass sie stattdessen Illusionisten waren und nicht die Zukunft kommen sahen. Jetzt ist es an der Zeit, dass die CEOs der deutschen Autoindustrie beginnen, die Zukunft zu sehen.

Zum Schluss eine persönliche Note und ein offener Brief an die CEOs von VW, BMW, Daimler, Audi und Porsche:

Sehr geehrte Herren,

in aller Fairness muss ich Ihnen sagen, dass Ihre Ambitionen für Elektrofahrzeuge die Erwartungen der Verbraucher nicht erfüllen. Diese Erwartungen wurden von Ihrem heutigen und zukünftig stärksten Konkurrenten Tesla gesetzt.

Spät dran zu sein ist kein Vorteil, sondern ein großer Nachteil. Jeden Tag, den Sie in den letzten 10 Jahren hinter sich gelassen haben, sind Sie weiter zurückgefallen. Ihr bestehendes Geschäft mit Verbrennern wird von nun an jeden Tag schneller schrumpfen, als am Vortag und damit Ihre Einnahmen und Gewinne als auch Ihre Umsatzträger und damit Ihre Fähigkeit, effektiv zu konkurrieren.

Sie haben bereits viele Kunden emotional, technisch und kommerziell verloren und dies wird in Ihren zukünftigen Verkaufszahlen sichtbar werden, so sie es bereits heute schon in den US-Zahlen sichtbar sind. Ich erkenne an, dass einige von Ihnen sich sehr bemüht haben, sich zu verbessern, aber lassen Sie uns der Wahrheit ins Auge sehen, Sie waren nicht erfolgreich.

Bitte arbeitet härter!

Nicht eines Ihrer Autos, sei es ein Verbrenner oder ein Elektroauto, hat heute das Wesentliche, um Sie wieder an die Spitze der Verkaufslisten in den USA zu bringen, und ich prophezeie, dass wir bald das gleiche Muster in Europa erleben werden.

Die Zukunft Ihrer Organisationen und die der deutschen Gesellschaft hängt zu einem großen Teil von Ihnen, als stolzen deutschen Autohersteller ab, jene Autos zu konstruieren und diese in großen Mengen zu bauen, welche Tesla bereits als technisch möglich bewiesen hat. Als deutscher Ingenieur fordere ich Sie in unserem gemeinsamen Interesse auf, besser als das zu sein, was wir bisher gesehen haben.

Bitte wachen Sie unverzüglich auf und verändern  sich grundlegend oder Sie riskieren, dass Sie und ihre Organisationen verändert werden.

Die richtige Zeit für „alle Hände an Deck“ ist genau jetzt. 


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Alex Voigt

Alex Voigt has been a supporter of the mission to transform the world to sustainable carbon free energy for 40 years. As an engineer, he is fascinated with the ability of humankind to develop a better future via the use of technology. With 30 years of experience in the stock market, he is invested in Tesla [TSLA], as well as some other tech companies, for the long term.

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